Düsseldorf,

Tödlicher Unfall auf der Rheinkniebrücke rekonstruiert

Zur Rekonstruktion eines tödlichen Verkehrsunfalls trug das Technische Hilfswerk (THW) in der Nacht vom 01. auf den 02. Juni bei. Auf Anforderung der Polizei und im Auftrag der Staatsanwaltschaft Düsseldorf wurde die Rheinkniebrücke durch Einsatzkräfte aus den Ortsverbänden Mülheim an der Ruhr und Ratingen „beregnet“. Zwei Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen legten dabei gut 800 Meter Druckschlauch und förderten so Wasser aus dem Rhein auf die Brücke. Zum Einsatz kamen auch zwei Hochleistungspumpen sowie diverse Tauchpumpen. Unterstützung fanden die Fachgruppen bei den Ratinger Bergungsgruppen, welche für eine gut ausgeleuchtete Einsatzstelle sorgten, und dem Zugtrupp, der die gut 40 Einsatzkräfte koordinierte.

Foto: THW / Burghard Thietje

Schon in der zweiten Jahreshälfte 2012 erhielt das THW eine Anfrage der Polizei Düsseldorf, ob es möglich sei, die Rheinkniebrücke auf zu fluten bzw. zu beregnen. Dies sollte dazu dienen einen tödlichen Verkehrsunfall vom 16. Mai 2012 zu rekonstruieren um so ein Gutachten zu erstellen. Nach einem Ortstermin stellte sich heraus, dass die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen grundsätzlich mit Ihrer Ausstattung dazu in der Lage ist. Vor Ort sollte das Wasser aus dem Rhein über eine ca. 800 Meter lange Schlauchstrecke auf die Rheinkniebrücke gefördert werden. Jedoch war auch schnell klar, dass unter anderem auf Grund der Förderhöhe auf die Brücke eine einzelne Hochleistungspumpe nicht ausreicht. Daher wurde die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen aus dem Ortsverband Mülheim an der Ruhr mit eingebunden. Jedoch konnte der geplante Termin in 2012 nicht stattfinden. Das Wetter war im Vergleich mit der Unfallnacht zu gut.

Gut ein halbes Jahr später passten dann die Wetterbedingungen. Daher rückten am Abend des 01. Juni gut 40 Einsatzkräfte aus den Ortsverbänden Mülheim an der Ruhr und Ratingen nach Düsseldorf aus. Unter Führung des Ratinger Zugtrupps wurde direkt nach dem Eintreffen an der Einsatzstelle mit dem Aufbau der Ausstattung begonnen. Die beiden Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen positionierten routiniert die Hochleistungspumpen und verlegten die notwendigen Schläuche. Während die Ratinger Pumpenspezialisten die Strecke vom Rhein bis zur Brücke übernahmen, verantworteten die Kameradinnen und Kameraden aus Mülheim den Teil auf der Brücke bis zum Unfallort. Gerade bei dem Teil auf der Brücke war eine enge Abstimmung mit der Polizei notwendig. Denn der Straßenverkehr sollte so wenig wie möglich beeinträchtigt werden. Ganz ohne Sperrungen ging es aber nicht.
Gleichzeitig begannen die beiden Ratinger Bergungsgruppen damit, die Strecke vom Rhein bis zur Brücke mittels Flutlichtscheinwerfern und mehrerer Leuchtballone auszuleuchten. Weiterhin wurde ein Verpflegungspunkt eingerichtet.

Um 22.30 Uhr war es dann soweit, die Nachstellung begann. Dazu wurde das aus dem Rhein herbeigeführte Wasser über mehrere Strahlrohre und eine Spezialdüse auf die Fahrbahn gespritzt bzw. diese beregnet. Damit der Gutachter möglichst vergleichbare Messwerte erhalten konnte, sollten im speziellen die gleichen Licht- und damit auch Sichtverhältnisse hergestellt werden. Daher wurden selbst die Reflexstreifen von den Einsatzanzügen der Helfer in kritischen Bereichen abgeklebt. Mittels verschiedener Messungen machte sich ein Gutachter nun ein Bild von der Situation. Ein Ergebnis konnte in der Nacht nicht direkt ermittelt werden, denn die Messwerte mussten erst noch im Nachgang ausgewertet werden. Auch der zuständige Staatsanwalt machte sich ein Bild vom Unfallort.

Nach dem Abschluss der Arbeiten auf der Brücke konnte die eingesetzte Ausstattung zurückgebaut werden. Im Anschluss verlegten die Einheiten zurück zu ihren Standorten nach Mülheim und Ratingen, wo dann um 05.00 Uhr am Sonntagmorgen der Dienst mit der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft beendet wurde.


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