„Die Ratinger THW-Helferinnen und Helfer leisten seit fünf Jahrzehnten großartige Dinge im Bevölkerungsschutz für Ratingen und darüber hinaus. Sie machen dies voller Leidenschaft, mit großer Überzeugung und Professionalität. Gerne hätten wir zusammen mit unseren Gästen groß gefeiert, damit allen für ihr Engagement und die Zusammenarbeit gedankt werden kann. Die Corona-Pandemie macht für uns eine Präsenzveranstaltung leider nicht möglich. Das holen wir natürlich nach!“, fasst Ortsbeauftragter Gerhard Gärtner die derzeitige Lage zusammen.
Auf www.thw-ratingen.de und www.facebook.com/thw.ratingen werden verschiedene Beiträge rund um die 50-jährige Geschichte des Ortsverbands veröffentlicht. Vertreterinnen und Vertreter von THW, Politik, Feuerwehr und Hilfsorganisationen überbringen ihre Glückwünsche. Mit Bildern, Fakten und Zahlen wird die Geschichte des Ortsverbands beleuchtet: Von der Gründung 1971 in Kettwig als reine Zivilschutzorganisation bis hin zur Gegenwart als kompetenter und verlässlicher Partner im Bevölkerungsschutz.
Für die vielfältigen Aufgaben ist derzeit ein Technischer Zug mit Zugtrupp, Bergungsgruppe und fünf Fachgruppen aufgestellt. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer sind das Fundament, um jederzeit fachkundig helfen zu können. Sie bilden sich in ihrer Freizeit fort, um auf den Ernstfall bestmöglich vorbereitet zu sein. Im Einsatz halten Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, Familien und Angehörige den THW-Kräften den Rücken frei.
„Über unsere digitalen Auftritte können wir viele Menschen erreichen, sie an unserer Geschichte teilhaben lassen und sie können uns direkt gratulieren“, erklärt Gärtner die Gedanken hinter dieser Art der Feierlichkeit.
Geschichte des THW-Ortsverbands Ratingen
Gegründet wurde das THW Ratingen am 8. Juli 1971 in Kettwig. Im Zuge der kommunalen Neugliederung wird der Ortsverband dem Kreis Mettmann zugeordnet und in Ratingen angesiedelt. Rund 90 Helfer engagieren sich damals in einem Bergungszug, einem ABC-Zug und der Versorgungsgruppe. Die für den Zivilschutz vorhandenen Fahrzeuge, Ausstattung und das Wissen der Einsatzkräfte kommen im erweiterten Katastrophenschutz zum Einsatz.
Mit Ende des Kalten Krieges richtet sich das THW neu aus. Mitte der 90er sind in Ratingen Zugtrupp, zwei Bergungsgruppen, die Fachgruppen Ortung, Räumen und Trinkwasserversorgung aufgestellt. Die nächste Änderung erfolgt 2010. Grund hierfür war Wunsch der Stadt Ratingen, den Hochwasserschutz im Stadtgebiet zu stärken. Die Fachgruppe Räumen wurde gegen eine Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen getauscht. Die Feuerwehr beschaffte eine zweite Hochleistungspumpe und stationierte diese beim THW Ratingen. Die Fachgruppe Trinkwasserversorgung wurde aus Ratingen abgezogen. Als Ersatz kam eine Fachgruppe Sprengen.
Das THW richtete sich 2019 neu aus. Davon ist auch der Ortsverband Ratingen betroffen. Es kam die Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung hinzu, um die Fähigkeiten zum Schutz kritischer Infrastrukturen zu stärken.
In seinen 50 Jahren hat das THW Ratingen zahlreiche Einsätze in Ratingen, überregional und weltweit erfolgreich bewältigt. Der längste Einsatz diente der Eindämmung der Corona-Pandemie. Die Ehrenamtlichen leisteten bisher über 2.500 Stunden, vor allem in der Logistik von Schutzausstattung. Nach Sturm Ela war das THW Ratingen sechs Tage am Stück in seiner Heimatstadt damit beschäftigt, die Schäden zu beseitigen. Darüber hinaus prägen Vermisstensuchen mit Rettungshunden, Baumsprengungen, Abstütz-, Pump- und Räumarbeiten das Einsatzgeschehen des THW Ratingen. Neben Einsätzen im Inland waren die THW-Einsatzkräfte in gut 17 Ländern rund um den Globus aktiv, um humanitäre Hilfe zu leisten.
Seit 1982 engagiert sich das THW Ratingen in der Jugendarbeit und wird seit 1988 vom eigenen Förderverein unterstützt.
Zahlen & Fakten
- 200 Helferinnen und Helfer (Frauenanteil: 22%)
- Einheiten: Zugtrupp, Bergungsgruppe, fünf Fachgruppen (Notversorgung & Notinstandsetzung, Wasserschaden/Pumpen, Ortung, Schwere Bergung, Sprengen)
- Fuhrpark: 11 Fahrzeuge, 9 Anhänger, ein Gabelstapler
- Einsätze im Inland: Corona-Pandemie (2020), Sturm Ela (2014), Elbe-Hochwasser (2002 & 2013), Einsturz Kölner Stadtarchiv (2009), Sturm Kyrill (2007), Zugunglück in Brühl (2000), Hausexplosion in Düsseldorf (1997)
- Einsätze im Ausland: Pakistan (2010), Haiti (2010), China (2008), Indonesien (2005), Iran (2003/2004), Frankreich (2000 & 2003), Rumänien (1990er), Mexiko (1985), Äthiopien (1984)