Am Freitag erfolgte die Anreise der gut 25 Teilnehmer aus den Bundesländern Bremen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte erhielten im Verlauf des Abends Informationen zum Thema Hygiene und die Experten berichteten sich gegenseitig aus den derzeit aktuellen Einsätzen.
Am Samstag standen Stationsausbildungen auf dem Plan. An einer Station wurde das Wissen im Bereich der Rohwasservorbehandlung aufgefrischt. Die Teilnehmer lernten dort, das Wasser für den eigentlichen Aufbereitungsprozess mittels Flockungsversuchen effizient vorzubehandeln. Die zweite Station behandelte die Funktionsweise der verschiedenen Messgeräte zur Beurteilung der Wasserqualität. Dabei lag der Fokus darauf, durch regelmäßigen Umgang mit diesen Geräten Routine zu gewinnen. An der letzten Station erhielten die Teilnehmer eine Einweisung in eine neue Trinkwasseraufbereitungsanlage. Dirk Meyer von der Firma Kärcher Futuretech GmbH stellte das neueste Mitglied in den Reihen der Aufbereitungsanlagen im THW vor – die „WTC 5000 UF“. Die Anlage, eine Ultrafiltrationsanlage, ist in der Lage bis zu 5.000 Liter Wasser pro Stunde aufzubereiten. Routiniert und kompakt wurde alles an Know-How vermittelt, um mit dieser Anlage 17.000 Menschen am Tag versorgen zu können. Nach dem Rückbau wurde das Material für den Transport in das „Zentrum für Auslandslogistik“ in Mainz vorbereitet. Dort wird sämtliche für Auslandseinsätze relevante Ausstattung zentral vorgehalten. Die Abendstunden wurden genutzt um einen neuen SEEWA-Beirat zu wählen.
„Teamstress im Einsatz, Teamorientierung und -entwicklung" – zu diesem Themenkomplex dozierte am Sonntagmorgen Monika Duderstadt. Denn gerade diese „Soft Skills“ helfen in einem Einsatz in einer Krisenregion gemeinsam erfolgreich Hilfe zu leisten. In den Mittagsstunden machten sich die Teilnehmer wieder auf den Weg zu Ihren Heimatstandorten.
Die SEEWA (Schnell-Einsatz-Einheit-Wasser-Ausland)
ist ein Instrument der Bundesregierung zur Leistung humanitärer Hilfe im Ausland. Im Ausland werden die Einsatzkräfte der SEEWA gerne als „Water People“ bezeichnet. Mit dieser Einheit kann das THW schnell auf aktuelle Gefahrenlagen im Bereich der Trinkwasserversorgung im Ausland reagieren. Zu den Aufgaben der SEEWA zählen die Erkundung, die mobile Trinkwasseraufbereitung, die Wasserabgabe, die Wasseranalyse, technische Beratung und die Instandsetzung zerstörter Wasserversorgungssysteme. Die jeweils zehnköpfigen Einsatzteams sind mit moderner Ausstattung ausgerüstet und innerhalb weniger Stunden bereit in ein Katastrophengebiet aufzubrechen. Die SEEWA arbeitet technisch und personell eng mit den zuständigen Behörden vor Ort zusammen und integriert sich in die bestehenden Koordinierungsstrukturen.
Das Können und Wissen der Experten wurde seit Indienststellung der SEEWA 2004 schon mehrfach in Anspruch genommen: Bereits 2004 halfen SEEWA-Kräfte nach dem Tsunami in Sri Lanka, ein Jahr später nach dem verheerenden Erdbeben in Pakistan. Weitere Einsätze waren in Uganda, Ghana, Myanmar, China, und Haiti, Jordanien, Philippinen, Balkan.
Die SEEWA besteht aus drei Modulen: Nord, Mitte und Süd. Jedes Modul hat sechsundfünfzig ehrenamtliche Einsatzkräfte, welche die Aufgaben als Experten in der SEEWA zusätzlich zu ihrer Funktion im lokalen Ortsverband wahrnehmen.