Ratingen,

Modernisierung und Erweiterung der Unterkunft

Ratingen, 31. Dezember 2024. Die Unterkunft des Technischen Hilfswerks (THW) Ratingen wird modernisiert und erweitert. Dies betrifft sowohl das Verwaltungsgebäude als auch die Fahrzeughallen und die Außenanlagen. Es entsteht eine neue Fahrzeughalle mit zehn Stellplätzen für Einsatzfahrzeuge. Darüber hinaus werden weitere Flächen im Gebäudebestand übernommen und modernisiert. Neben vielen technischen Details für den Betrieb einer zeitgemäßen Unterkunft leisten begrünte Dächer, eine Photovoltaikanlage, eine Wärmepumpe und sowie ein ausgeklügeltes System zur Regenwasserversickerung einen Beitrag zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Die Maßnahme war notwendig geworden, da sowohl die Anzahl der Fahrzeugstellplätze als auch die Flächen für Ausbildung, Umkleiden, Sanitärräume und Verwaltung nicht mehr ausreichend und zeitgemäß waren. Die Bauarbeiten haben im Sommer 2024 begonnen und werden voraussichtlich im Sommer 2025 abgeschlossen sein.
Grafik: entwerfen + realisieren GmbH | trieschmann architekten

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Die Unterkunft des THW Ratingen befindet sich seit vielen Jahren am Hülsenbergweg im Stadtteil Ratingen-Lintorf. Die heutige Unterkunft wurde 1991 eingeweiht. Seitdem hat sich viel getan. Die letzte große Veränderung war die Aufstellung der Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung im Jahr 2019. Auch engagieren sich immer mehr Menschen ehrenamtlich zum Wohle der Bevölkerung. Die im Jahr 2016 angemieteten Flächen im Dachgeschoss des Gebäudes haben zwar für etwas „Luft“ im Gebäude gesorgt, konnten aber den Platzbedarf in den Fahrzeughallen nicht lösen. Auch entspricht die derzeitige Unterbringung nicht mehr allen zwischenzeitlich geltenden gesetzlichen Anforderungen. Im Jahr 2019 wurde daher vom THW über die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben ein Erkundungsverfahren eingeleitet, um eine ausreichend dimensionierte, zeitgemäße und wirtschaftliche Unterkunft für das THW Ratingen zu finden. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass eine Modernisierung und Erweiterung der bisherigen Unterkunft eine gute Lösung darstellt. Die Umsetzung erfolgt ab Sommer 2024.

Abrissarbeiten

Neben dem THW waren weitere Mieter auf der Liegenschaft untergebracht. So war ein Teil der bis 1991 vom THW genutzten Unterkunft vermietet. Auch auf dem Außengelände, in Teilen der Fahrzeughalle und im Verwaltungsgebäude waren Flächen anderweitig vermietet. Dies wird auch in Zukunft der Fall sein, jedoch wird der Großteil der Grundstücksflächen dem THW zur Verfügung stehen. Ebenso werden weitere Hallen errichtet, die in die Vermietung gehen, aber bei Bedarf vom THW angemietet werden können. Im Sommer 2024 wurde als erste Maßnahme das noch bestehende Gebäude der Vorgängerunterkunft abgerissen und anschließend umfangreiche Maßnahmen zur Vorbereitung der Flächen für die Baumaßnahmen durchgeführt.

Verwaltungsgebäude

Parallel zu den Arbeiten im Außenbereich wurde mit der Modernisierung des Erdgeschosses des Verwaltungsgebäudes begonnen. Bisher war dieser Gebäudeteil fremdvermietet, künftig stehen die rund 320 Quadratmeter Nutzfläche dem THW zur Verfügung. Hier entstehen getrennte Umkleideräume für Frauen und Männer sowie entsprechende Sanitärräume mit Duschen. Außerdem wird ein Raum zum Trocknen der Einsatzkleidung geschaffen. Darüber wird es zukünftig eine „Kaffee-Ecke“, einen Jugendraum sowie einen kleinen Schulungsraum geben. Die Übernahme der Räumlichkeiten durch das THW ist für Anfang 2025 geplant.

Im Dezember 2024 wurde mit dem Freiräumen der derzeit vom THW genutzten Etage im Obergeschoss begonnen, so dass auch hier ab Januar 2025 mit der Kernsanierung begonnen werden kann. Auf beiden Etagen werden neben dem Zuschnitt der Räume auch umfangreiche Modernisierungen vorgenommen. So wird die Heizungsanlage umgebaut, so dass zukünftig eine Wärmepumpe für die Temperierung zuständig sein wird. Auch die Wasserleitungen werden dem neuen Bedarf angepasst. Gleiches gilt für die Elektrotechnik und die Netzwerkinfrastruktur. Eine elektronische Schließanlage rundet das Konzept ab.

Im ersten Obergeschoss stehen künftig ein großer Schulungsraum, eine Küche mit Vorratsraum, vier Büros, ein Funkraum, ein Serverraum sowie weitere kleinere Funktionsräume zur Verfügung. Ebenfalls entsteht eine große Außenterrasse auf der Ebene vom Obergeschoss. Die Flächen im Dachgeschoss werden nach Abschluss aller Arbeiten abgegeben, so dass danach insgesamt gut 750 Quadratmeter Nutzfläche im Verwaltungsgebäude für das THW zur Verfügung stehen.

Fahrzeughallen

Um den stark angewachsenen Fuhrpark und die Einsatzgeräte zeitgemäß unterzubringen, entsteht auf dem Gelände eine neue Fahrzeughalle für das THW mit zehn Einzelstellplätzen. Jeder Stellplatz wird zwölf mal 4,50 Meter groß sein. Eine Abgasabsauganlage, elektrische Hallentore, eine Druckluftanlage, eine umfangreiche Elektroinstallation sowie Wasseranschlüsse sorgen für optimale Bedingungen bei Einsatz und Ausbildung. In dem Gebäude wird auch ein Holzlager geschaffen, sodass das Holz künftig nicht mehr der Witterung ausgesetzt ist. Die Dachfläche wird begrünt und mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet - ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz. Die Photovoltaikanlage wird über einen Energiespeicher verfügen, so dass die Unterkunft bei Stromausfall für eine gewisse Zeit autark betrieben werden kann. Sollte die Zeit nicht ausreichen, kann die gesamte Liegenschaft über eine Einspeisemöglichkeit mittels Netzersatzanlage weiter betrieben werden.

Darüber hinaus wird auf dem Gelände eine weitere Fahrzeughalle mit zusätzlichen Stellplätzen errichtet. Die Ausstattung der Halle ist analog der Halle für das THW konzipiert, so dass diese bei erhöhtem Platzbedarf durch das THW kurzfristig übernommen werden kann. An dieser zweiten Halle entsteht ebenfalls ein überdachter Bereich, der dem THW zur Verfügung steht. Hier können Gerätschaften untergebracht werden.

Weiterhin wird die schon bestehende Halle umfangreich modernisiert und derzeit nicht durch das THW genutzte Flächen übernommen. Die neuen Hallenteile stehen zukünftig als Werk- und Übungshalle sowie als Geräte- und Materiallager zur Verfügung. Im derzeit genutzten Hallenteil werden zukünftig auf fünf Stellplätzen die kleineren Einsatzfahrzeuge wie Mannschaftstransportwagen untergebracht. Auch hier wird eine Abgasabsauganlage installiert und die Elektro- und Wasserinstallation den Erfordernissen angepasst und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Mit den Arbeiten soll nach Übergabe der neuen Fahrzeughalle begonnen werden.

Auch die Außenanlagen werden erneuert. Neue Flächen werden durch Pflasterung befahrbar gemacht und Flächen für die Entwässerung geschaffen. Das Grundstück hat eine Gesamtfläche von ca. 6.800 m², wovon zukünftig ca. 5.000 m² mit Gebäuden für das THW bebaut werden bzw. als Außenfläche genutzt werden können.

Im Ergebnis kann das THW Ratingen auf den dann zur Verfügung stehenden Hallenflächen alle Fahrzeuge und Anhänger adäquat unterbringen. Gleiches gilt für die nicht auf den Fahrzeugen verlastete Einsatzausrüstung.

Fertigstellung

Aufgrund der Baumaßnahmen kann das THW Ratingen zeitweise nicht alle Gebäude- und Grundstücksteile nutzen. Eine Herausforderung, denn die ständige Einsatzbereitschaft muss weiterhin gewährleistet werden. Deshalb räumen die ehrenamtlichen Einsatzkräfte Material und Fahrzeuge immer wieder so um, dass ein Ausrücken jederzeit kurzfristig möglich ist und die Bauarbeiten ungehindert voranschreiten können. Der Ortsbeauftragte Till Dobrinski erklärt: „Durch die Umbauarbeiten müssen wir ehrenamtlichen THW-Kräfte immer wieder spontan reagieren. Das machen wir aber sehr gerne, denn die Aussicht auf eine neue, moderne Unterkunft motiviert ungemein. Wir freuen uns auf unser neues Zuhause." Die Fertigstellung ist für Sommer 2025 geplant.

Hintergrund: Vertragsverhältnis

Mit Beginn des Jahres 2008 wurde das THW in das „Einheitliche Liegenschaftsmanagement“ der Bundesanstalt für Immobilienmanagement (BImA) integriert. Das bedeutet, dass die BImA nahezu alle Liegenschaften des Bundes verwaltet. Dies gilt sowohl für bundeseigene als auch für angemietete Flächen. Für das THW Ratingen bedeutet dies, dass Grundstück und Gebäude von der Eigentümerin an die BImA vermietet werden. Diese wiederum vermietet an das THW. 


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