Solingen,

Leistungsabzeichen der THW-Jugend in Solingen

Am Samstag fand die Prüfung der Leistungsabzeichen der THW-Jugend aus den Ortsverbänden Duisburg, Düsseldorf, Heiligenhaus Wülfrath, Hilden, Ratingen und Solingen auf dem Gelände des Ortsverbandes Solingen statt. Insgesamt nahmen 44 Jugendliche an der Prüfung teil. Unterstützt wurden sie von 25 Betreuern und weiteren Unterstützern, die für einen reibungslosen Ablauf sorgten. Die Jugendlichen wurden je nach Ausbildungsstand und Alter für die Leistungsabzeichen Orange, Blau, Bronze, Silber und Gold-Kombinationsprüfung geprüft. Alle zwölf 12 Jugendlichen aus Ratingen haben ihre Prüfung bestanden.

Foto: THW / Benjamin Willer

Der Prüfungstag begann um 9.30 Uhr mit der Theorieprüfung. Nach der Beantwortung der zum Teil sehr kniffligen Fragen begannen im Anschluss daran die praktischen Prüfungen.

Die praktische Prüfung bestand aus drei bis vier Stationen je nach Leistungsabzeichen, an denen die Jugendlichen ihr Können unter Beweis stellen mussten. Zusätzlich wurden zwei Gruppenaufgaben gestellt, die Teamarbeit und gemeinsames Problemlösen förderten.

Station 1: Verbindungstechnik und persönliche Schutzausrüstung
Die Jugendlichen mussten hier zwei Ketten mithilfe eines Schäkels korrekt verbinden. Dies erfordert Wissen über die richtige Handhabung und Sicherung des Schäkels. Ebenso waren an dieser Station die Kenntnisse zu Stichen und Bunde gefragt. Die Jugendlichen sollten verschiedene Stiche und Bunde (Knoten) vorführen und erklären, für welche Zwecke sie im Einsatz verwendet werden. Danach wurden die Bestandteile der persönlichen Schutzausrüstung (PSA) benannt und deren Zweck erläutern können. Dazu gehören Helm, Handschuhe, Sicherheitsschuhe, die THW-spezifische Einsatzkleidung sowie wenn notwendig Schutzbrille und Gehörschutz. Außerdem mussten sie verschiedene Löschmittel benennen und deren Einsatzgebiete beschreiben. Dazu gehört das Wissen, welcher Feuerlöscher oder Löschmittel für welche Art von Brand geeignet ist und seine richtige Anwendungstechnik.

Station 2: Leiterarbeit
Hier mussten die Jugendlichen demonstrieren, wie man eine Leiter sicher und ergonomisch korrekt trägt, um Verletzungen zu vermeiden und die Leiter nicht zu beschädigen. Im Anschluss daran, mussten Sie zeigen, dass Sie sicher und korrekt eine Leiter besteigen können. Dazu gehört der richtige Anstellwinken, die Sicherung der Leiter sowie die Einhaltung der Besteigung durch Pass- oder Kreuzgang.

Station 3: Holzbearbeitung und Dienststellungskennzeichen
Hier mussten die Jugendlichen ihr Wissen im Bereich der Holzbearbeitung zeigen. So musste zum Beispiel ein Kantholz fachgerecht mit einem Fuchsschwanz abgelängt werden. Ebenso mussten die verschiedensten Holzwerkzeuge korrekt benannt werden. Im Anschluss daran ging es um die richtige Zuordnung der Dienststellungskennzeichen.

Station 4: Orientierung und Brandschutz
Wie finde ich mich zurecht? Hierzu mussten bestimmte Koordinaten auf einer Karte gefunden werden und die Jugendlichen zeigen, dass sie sich mit dem Umgang von topografischen Karten auskennen. Sie sollten die Hilfsmittel benennen, die zur Bestimmung von Koordinaten verwendet werden, wie Kompass, GPS-Gerät und Planzeiger.
Im Anschluss daran wurde die Handhabung eines ABC-Feuerlöschers erklärt.
Maurerbeil, Gipserbeil, Kneifzange, Spitzmeißel und Fäustel sind wozu? Richtig- sie sind Werkzeuge für Stein- und Metallbearbeitung! Die Jugendlichen sollten verschiedene Werkzeuge zur Bearbeitung von Stein und Metall benennen und deren Einsatzbereiche erklären.

Auch die beiden Gruppenaufgaben verlangten von den Teilnehmern, gemeinsam komplexe Aufgaben zu lösen, bei denen Koordination und Teamarbeit entscheidend waren. Bei der Gruppenaufgabe für das Leistungsabzeichen Orange mussten Werkzeuge durch eine Bauzaunstrecke weitergereicht werden und bei der Gruppenaufgabe der Leistungsabzeichen Blau bis Gold wurde ein Verletztentransport durchgeführt.

Für drei Jugendliche stand die anspruchsvolle Gold Kombinationsprüfung an. Diese Prüfung stellte eine Vielzahl komplexer Aufgaben, die ein hohes Maß an Wissen und praktischen Fähigkeiten erforderten. Die Aufgaben waren vielfältig und deckten verschiedene Aspekte der Arbeit des Technischen Hilfswerks ab.

Zu Beginn der Prüfung mussten die Jugendlichen Lasten anheben und bewegen. Hierbei kamen eine Brechstange und ein hydraulischer Heber zum Einsatz. Die richtige Handhabung dieser Werkzeuge war entscheidend, um die Lasten sicher und effizient zu bewegen.
Anschließend bauten die Jugendlichen eine Beleuchtungsstrecke auf. Diese Aufgabe erforderte Kenntnisse in der Elektrik und im Aufbau von Beleuchtungssystemen, um eine sichere und ausreichende Beleuchtung einer Einsatzstelle zu gewährleisten.

Eine weitere Aufgabe bestand darin, eine Leiter mit dynamischer Fußpunktsicherung korrekt aufzustellen und zu besteigen. Die Sicherheit und Stabilität der Leiter standen hierbei im Vordergrund.

Die nächste Aufgabe umfasste verschiedene Arbeiten zum Thema am und auf dem Wasser. Die Jugendlichen zeigten, dass sie die Rettungsweste korrekt anlegen und tragen können, um sich selbst und andere bei Wasserarbeiten zu schützen. Es wurde ein Sandsackverbund erstellt, um Hochwasserabwehrmaßnahmen zu demonstrieren und die Tauchpumpe wurde in Betrieb genommen, um Wasser abzupumpen und die Funktionsweise dieses wichtigen Geräts zu zeigen. Um ein präzises Kommunikationsgeschick ging es in der nächsten Aufgabe, die Jugendlichen mussten eine korrekte und präzise Meldung absetzen, um eine Lageeinschätzung zu kommunizieren.

Im Themenfeld Holz-, Metall- und Gesteinsbearbeitung mussten die Jugendlichen Werkzeuge zur Bearbeitung von Holz, Metall und Gestein benennen und deren Einsatz erklären.
In diesem Abschnitt der Prüfung wurden passend dazu die verschiedenen Materialien bearbeitet: Ein Kantholz wurde auf die gewünschte Länge gekürzt. Ein Stahlrohr wurde mithilfe eines Winkelschleifers auf die benötigte Länge geschnitten. Mit einem Bohr- und Aufbrechhammer wurde Gestein senkrecht weggemeißelt und ein Rohr wurde mit einer hydraulischen Schere abgetrennt.

Abschließend präsentierten die Jugendlichen ein Projekt welches sie zur Teambildungsmaßnahme in der Jugendgruppe ihres OV durchgeführt haben vor einem Gremium. Das Gremium bestand aus dem Abnahmeleiter des Leistungsabzeichens Stefan Schyroki, der Bezirksjugendleitung Elke Schumacher sowie dem Vertreter der Regionalstelle Ralf Deußen. Diese Präsentation umfasste die Planung, Durchführung und den Nutzen der Teambildungsmaßnahme, wobei sie ihre Kommunikations- und Präsentationsfähigkeiten unter Beweis stellten.

Die Gold Kombinationsprüfung war eine umfassende und anspruchsvolle Herausforderung, die ein breites Anforderungsspektrum der Jugendlichen testete. Alle drei Teilnehmer meisterten diese Aufgaben mit Bravour und zeigten damit ihre herausragende Vorbereitung und Einsatzbereitschaft im Rahmen der THW-Jugend.

Die gesamten Aufgaben forderten von alles Jugendlichen ein breites Spektrum an Wissen und praktischen Fähigkeiten, die sie während ihrer Ausbildung bei der THW-Jugend erlernt haben. Die Prüfungen an den einzelnen Stationen stellten sicher, dass die Jugendlichen gut auf mögliche Einsätze vorbereitet sind und ihre Kenntnisse und Fertigkeiten effektiv anwenden können.

Die Veranstaltung war ein voller Erfolg. Die Jugendlichen zeigten großes Engagement und beeindruckende Fähigkeiten. Dank der Unterstützung durch die Betreuer und Helfer konnte der Prüfungstag reibungslos durchgeführt werden.


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