Mit der Sturmflut 1961 in Hamburg zum THW gekommen, meldete er sich beim Bezirksverband Hamburg-Mitte und stand sofort in einem dreitägigen Einsatz zur Verfügung. Und er blieb.
Nach der „klassischen“ THW-Laufbahn im Ehrenamt: Helfer, Unterführer, Zugführer und schließlich Bezirksbeauftragter, wechselte Helmut Kellner 1974 vom Ehrenamt auch beruflich ins THW. Er übernahm den Dienst als Hauptsachgebietsleiter Einsatz im Landesverband Hamburg.
Aufgrund seiner Verdienste bei der Waldbrandkatastrophe in Niedersachsen 1975 wurde er als erster THW-Helfer mit dem Ehrenkreuz in Silber des Deutschen Feuerwehrverbands ausgezeichnet.
1980 wechselte er in den Landesverband Nordrhein-Westfalen. Beruflich führte ihn sein Weg vom Hauptsachgebietsleiter Einsatz, zum Referatsleiter und stellvertretenden Landesbeauftragten. Ehrenamtlich war er seit dieser Zeit im Ortsverband Ratingen beheimatet.
Als Führungskraft leitete er zahlreiche Einsätze im In- und Ausland.
Viele Gegebenheiten und Einrichtungen, die heute wie selbstverständlich zum THW-Alltag gehören, tragen seine Handschrift. Er war der Gründer einer der ersten THW-Jugendgruppen und zählt zu den Gründervätern der heutigen Bundesvereinigung. Als Beauftragter für die Historische Sammlung NRW, sammelte und pflegte er, nach seinem beruflichen Ruhestand, ehrenamtlich weiter Schriften, Geräte und Fahrzeuge. Zudem war er publizistisch tätig und hielt die THW-Welt mit den „THW-Fahrzeug-News“ und dem „THW-Journal NRW“ auf dem Laufenden.
Helmut Kellners Auszeichnungen und Ehrungen sprechen für sein unermüdliches Engagement: 1986 erhielt er das THW-Ehrenzeichen in Silber, 2005 wurde er Träger des Ehrenabzeichens des THW-Präsidenten und erhielt 2012 das THW-Ehrenzeichen in Gold. Schließlich zeichnete der Bundespräsident Helmut Kellner 2021 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande für sein jahrzehntelanges Engagement im Katastrophenschutz aus.
In 60 Jahren Zugehörigkeit zum Technischen Hilfswerk ging es Helmut Kellner aber nie nur um die technische Seite der Arbeit. Was ihn als Kollegen und Vorgesetzten wirklich ausmachte, waren die menschlichen Fähigkeiten. Er hatte immer ein offenes Ohr für seine Mitarbeitenden und stand hinter seinen Leuten, so beschreiben ihn seine Kollegen und Kolleginnen noch heute. Helmut Kellner war einer dieser Führungspersönlichkeiten, die immer vorne weg gingen und sich für körperliche Arbeit nicht zu schade waren. Er war ein Vorbild und eine Inspirationsquelle für Generationen von Menschen im THW.
Die Fußspuren, die er hinterlässt, suchen bundesweit ihresgleichen.
Helmut Kellner hinterlässt mit seiner Frau Rosemarie, einen Sohn (Thomas) und fünf Enkelkindern eine wahre THW-Familie.
Unsere Gedanken sind bei seiner Familie, den Angehörigen und Freunden.
