Vor Beginn der Rettungsmaßnahmen stand die Lagebeurteilung. Zur Einführung lernten die Jugendlichen die Welt der taktischen Zeichen kennen: Wofür gibt es sie? Was lässt sich damit darstellen? Welche Zeichen existieren? Mit diesem Wissen erkundeten die Junghelferinnen und Junghelfer in zwei Gruppen jeweils einen Teil des Übungsgeländes mit seinen zahlreichen Objekten. Nach einer halben Stunde trafen sich die beiden Teams und präsentierten ihre Ergebnisse. Danach hatte jeder einen Überblick, wo sich welche Häuser in welchem Zustand befinden und wo Gefahren bestehen.
Dann wartete die nächste Aufgabe: Unter einem eingestürzten Gebäude wurde eine Person vermisst. Zunächst durchsuchten die Nachwuchsretter die leicht zugänglichen Bereiche. Als sie dort nicht fündig wurden, arbeiteten sie sich durch die Kellerräume. Dort fanden sie den Vermissten und brachten ihn in einem Bergetuch ans Tageslicht.
Der nächste Auftrag erforderte genaue Planung. Die Übungspuppe war dieses Mal von einem Trümmerkegel zu retten. Die Junghelferinnen und Junghelfer bauten hierfür eine schiefe Ebene aus Leiterteilen. Diese Konstruktion sicherten sie mit Erdnägeln gegen Verrutschen und unterbauten diese mit Gerüstbauteilen, damit der Patiententransport sicher durchgeführt werden kann. Der Verletzte wurde betreut, in einen Schleifkorb gelegt und in diesem über die schiefe Ebene nach unten transportiert. Diese Rettungsmethode kam gleich ein weiteres Mal zum Einsatz. Die Rahmenbedingungen waren jedoch andere. Der Dummy lag im ersten Obergeschoss eines Hauses und der Zugang durch das Treppenhaus war versperrt. Auch diese Aufgabe meisterte der Ratinger THW-Nachwuchs.
Nach Ende dieser letzten Übungsaufgabe fasste der stellvertretende Ortsbeauftragte Till Dobrinski, der die Ausbildung mit durchführte, den Tag zusammen: „Der erste Dienst nach mehr als drei Monaten Pause war für alle etwas Besonderes. Dazu hat auch die Umgebung des Geländes mit seinen vielfältigen Übungsmöglichkeiten beigetragen. Die gestellten Aufgaben waren anspruchsvoll und die Jugendlichen haben sie gekonnt bewältigt.“