Duisburg,

Hebt an! – Mit Muskelkraft gegen angeschlagene Gebäude

Duisburg, 29. Oktober 2016. „Im Einsatzfall sind am Aufbau des Abstützsystems Holz Helferinnen und Helfer aus verschiedenen Gruppen beteiligt. Aus diesem Grund macht die gemeinsame Ausbildung der Bergungsgruppen am heutigen Tag Sinn“, sagte Marcel Mührmann, Gruppenführer der 1. Bergungsgruppe, zum Hintergrund des gemeinsamen Dienstes am Samstag. 14 Ratinger THWler bauten auf dem Gelände des Ortverbands Duisburg in rund sieben Stunden ein Stützgerüst auf und wieder ab.

Foto: THW / Catharina Ellinghaus

Das Abstützen angeschlagener Gebäude ist eine Kernkompetenz des THW. Hierfür stehen unter anderem das Einsatz-Gerüstsystem und das Abstützsystem Holz (ASH) zur Verfügung. Die Errichtung des ASH erfordert einiges an Muskelkraft von den ehrenamtlichen Kräften, denn die einzelnen Bestandteile sind zum Teil über 100 Kilogramm schwer und werden von Hand an ihren Bestimmungsort getragen und aufgestellt.

An diesem Tag errichteten die Ratinger THW-Angehörigen ein Stützgerüst, bestehend aus zwei fünf und einem zehn Meter hohen Strebstützbock. Im ersten Schritt platzierten sie die Bohlentreiblade auf dem Boden direkt vor dem zu sichernden Objekt. Unebene Stellen wurden ausgefüttert, damit die Treiblade waagerecht liegt. Anschließend wurde der Zapfen des Streichbalkens mit Muskelkraft und Steckleitern in die dafür vorgesehene Öffnung der Treiblade eingeführt und an der Hauswand aufgerichtet. Danach stellten die Helferinnen und Helfer die Strebe auf, die Treiblade und Streichbalken diagonal verbindet. Mit in die Treiblade eingebrachten Holzkeilen wird die Strebe gegen Verrutschen geschützt. Ein Dreieck ist entstanden, das noch mit Holzbohlen, sogenannten Zangen, gesichert wurde. Um einen Vergleich herzustellen, wurde der zweite fünf Meter hohe Strebstützbock mittels Kran aufgestellt. Für die zweite Aufbaustufe des Stützbocks auf zehn Meter kam ebenfalls der Kran ins Spiel, um die ASH-Elemente zu positionieren, da dies per Hand nicht mehr möglich ist. Für die Stabilität zwischen den einzelnen Stützböcken sorgen Holzbohlen, die als Verschwertung dienen.

Kaum standen alle drei Stützböcke, hieß es direkt: Abbau und Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft. Mithilfe des Krans, der vom Arbeitgeber eines Helfers, der Firma Robert Solle Bedachungen, zur Verfügung gestellt wurde, demontierten die Helferinnen und Helfer die Stützkonstruktion wieder und verlasteten die einzelnen Elemente des ASH wieder auf dem Anhänger.

Das ASH besteht aus vorgefertigten Elementen, um es schnell in den Einsatz bringen zu können. Mit dem modular aufgebauten ASH sind grundsätzlich zwei Aufbauten möglich: der Stützbock, wie er an diesem Tag in Duisburg errichtet wurde, und das Sprengwerk, das zwischen zwei Gebäuden eingebracht wird, die sich gegenseitig stützen. In Nordrhein-Westfalen hält das THW in zwölf Ortsverbänden, unter anderem in Ratingen, das ASH vor.


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