Nach kurzer Absprache mit Familien und Arbeitgebern erKärten sich sofort 4 Helfer bereit in das Katastrophengebiet zu fliegen. Für Gruppenführer A. Stadtfeld sollte es der erste Auslandseinsatz werden, Truppführer M. Graef sowie die Helfer F. Engemann und R. Ragotzi hatten bereits Auslandserfahrung gesammelt.
Am darauf folgenden Samstag brachen die 4 Helfer gegen 10 Uhr vom OV Ratingen aus in den Einsatz auf. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Düsseldorf, bei dem alle Helfer nachgeimpft wurden, trafen die Ratinger Helfer um 14.30 Uhr am Flughafen Frankfurt auf weitere Helfer aus Erlangen und flogen gemeinsam nach Wien. Nach 2 Stunden Aufenthalt ging es weiter nach Teheran, von wo aus der Weitertransport in das Katastrophengebiet erfolgen sollte. Aufgrund der chaotischen Bedingungen und dem starken Andrang verzögerte sich die Weiterreise, bis schließlich auf einem Flug nach Kerman noch 4 Plätze frei waren. Von Dort aus ging es Dank der Unterstützung des Roten Halbmonds noch am selben Tag mit einer russischen Transportmaschine nach Bam. In Bam angekommen, wurden die Helfer nach Meldung bei der Einsatzleitung auf dem Gelände einer Kaserne einquatiert.
Am nächsten Tag begann die Arbeit vor Ort. Neben dem Sanitärbereich, mit Waschgelegenheit, Dusche und WC, wurden auch noch 2 weitere Zelte für das TWA-Labor und die mitgereisten Journalisten aufgebaut. Die immer wieder auftretenden Nachbeben, die jedoch keine weiteren Schäden verursachten, wurden von den Helfern dabei schnell nur noch am Rande wahrgenommen. Von der Einsatzleitung kam der Einsatzauftrag, die Qualitätsprüfung vorhandener Brunnen und Wasserentnahmequellen im Standgebiet durchzuführen. Die genommenen Wasserproben zeigten dabei durchweg gute Qualität an, was aufgrund der Tatsache, dass das Wasser aus Tiefbrunnen von 180 bis 210 Metern gezogen wurde, nur wenig überraschte.
Am zweiten Tag kamen neben der weiteren Kontrolle der Wasserqualität auch die ersten Anfragen von Hospitälern, in welcher Menge Trinkwasser produziert werden könnte und am späten Nachmittag auch der Auftrag, die Trinkwasseraufbereitungsanlage der Kameraden aus Tübingen, eine 6-kubikmeter-Anlage des Typ Berkefeld, aufzubauen und in Betrieb zu nehmen. So wurde die für den nächsten Tag geplante Inbetriebnahme weitestgehend vorbereitet. Am Abend feierten die THW-Helfer gemeinsam den Jahreswechsel - mit Wasser und Saft, da Alkohol im Iran streng verboten ist.
Die Inbetriebnahme der TWAA am nächsten Tag gestaltete sich weitestgehend reibungslos und schon bald kamen die ersten Tankwagen mit Rohwasser. Es dauerte nicht lange bis das erste Reinwasser produziert wurde und die Reinwassertanks sich füllten.
Am Tag 4 in Bam kam neben der Trinkwasserproduktion die Anfrage von italienischen Kameraden, eine Wasserstelle für eine neu eingerichtete Zeltstadt einzurichten. Zudem fuhren der Gruppenführer und ein Helfer zum Khomeni-Hospital, um zu erkunden, wie das angeforderte Wasser gesammelt werden würde. Während des Gespräches stellte sich heraus, dass die Wasserversorgung des Krankenhauses seit einer halben Stunde wieder intakt war und es wurde verabredet die Qualität des Wassers zu überprüfen. Zudem kan die Anfrage eines leitenden Arztes, einen Autoklaven des Hospitals aus einem stark angeschlagenen Teil des Krankenhauses umzusetzen. Nach Rücksprache mit der Einsatzleitung sollte dies am nächsten Tag erfolgen.
Auch am 5. Tag war die Wasserproduktion im vollen Gang. Zudem wurden immer wieder Wasserproben von inzwischen wieder intakten Zapf- und Ausgabestellen genommen und analysiert. Die Umsetzung des Autoklaven wurde für auf folgenden Tag verschoben, jedoch am nächsten Tag aus unbekannten Gründen von Seiten des Krankenhauses ganz abgesagt.
Am Abend des sechsten Tages kam dann die Nachricht, dass Einsatz bald enden wird. Bereits am nächsten Tag sollten die ersten beiden THW-Helfer, einer davon aus Ratingen, die Heimreise antreten. Während die beiden Kameraden am sich am 4.1.04 von Bam über Teheran und Dubai auf den Weg in Richtung Deutschland machten, mussten die restlichen Helfer noch bis zum 5. bzw. 6.1.04 warten. Letztendlich konnten nach 11 Tagen Abwesenheit die letzten Helfer erschöpft aber gesund zurück in der Heimat begrüßt werden.