Ratingen,

Einsatzübung: Schwere Schäden und Vermisste in Waldgebiet

Im Rahmen einer Einsatzübung wurde das Technische Hilfswerk (THW) Ratingen nach dem schweren Unwetter „Gerhard“ in Ratingen tätig. Dreißig ehrenamtliche Einsatzkräfte übten die Beseitigung von Unwetterschäden, die Suche und Rettung von Vermissten sowie das Führen in einer Untereinsatzabschnittsleitung. Die Übung zeigte den guten Ausbildungsstand der Einsatzkräfte, brachte aber auch einige kleinere Punkte zu Tage, an denen nachgesteuert werden muss. Insgesamt ist die Übung, bei der sechs Personen gerettet wurden, als Erfolg zu bewerten.
Foto: THW / Daniel Claus

Foto: THW / Daniel Claus

Das Szenario: In der Nacht vom 30. auf den 31. August hat das schwere Unwetter "Gerhard" mit orkanartigen Stürmen zu weitläufigen Flur- und Infrastrukturschäden auf Ratinger Stadtgebiet geführt. Das THW Ratingen wurde daher durch die Feuerwehr Ratingen angefordert, um einen Einsatzraum eigenständig abzuarbeiten. Es galt eine Geocaching-Gruppe zu finden, die trotz der Warnungen in dem besagten Waldstück am Samstag ein Abenteuer gesucht hat. Weiter waren trotz der Warnungen am Samstagmorgen Waldarbeiten begonnen worden. Die Waldarbeiter sind Arbeiten in schwierigen Lagen gewohnt, so dass hier teilweise die Arbeiten noch im Gange sein könnten. Die Lage und die Absicht der Arbeiter sind unklar.

Somit wurde am Samstagmorgen der Technische Zug mitsamt Fachgruppe Ortung während des gerade beginnenden Zugdienstes alarmiert. Umgehend machten sich die ehrenamtlichen Einsatzkräfte auf den Weg in den Einsatzraum. Vor Ort wurde direkt mit einer Erkundung begonnen und die Suche nach Vermissten eingeleitet. Hierzu erteilte die Untereinsatzabschnittsleitung – gebildet durch den Zugtrupp – einen Auftrag an die Fachgruppe Ortung. Schon nach kurzer Zeit war ein erster verletzter Waldarbeiter gefunden. Nach der Erstversorgung durch die Kräfte der Fachgruppe wurde die eigentliche Rettung durch die erste Bergungsgruppe übernommen. In der Folge galt es dann, den als Bereitstellungsraum zugewiesenen Wanderparkplatz von einer größeren Zahl umgestürzter Bäume zu befreien. Dieses übernahm ebenfalls die erste Bergungsgruppe. Gleichzeitig wurde die zweite Bergungsgruppe für weitere Erkundungsaufgaben eingeteilt. Die Fachgruppe Ortung begann nach der Erkundung des Waldparkplatzes damit, das eigentliche Waldstück mittels Rettungshunden abzusuchen. Dabei wurde ein verschütteter Bunkereingang gefunden. Die zweite Bergungsgruppe erhielt den Auftrag diesen zu öffnen und zu durchsuchen. Hier wurde ein weiterer Waldarbeiter gefunden und gerettet. Ein dritter Waldarbeiter wurde in der Fläche gefunden und dem Rettungsdienst übergeben.
Die Verpflegung der Einsatzkräfte wurde durch die Küchencrew des Ortsverbandes übernommen. Hierzu wurde ein kräftiges Mittagessen zubereitet und im Bereitstellungsraum ausgegeben. Im Anschluss an die Stärkung wurden die Arbeiten wieder aufgenommen. So fand die Fachgruppe Ortung mit ihren Rettungshunden auch die Geocaching-Gruppe. Ebenso wurde durch die Bergungsgruppen der Wanderparkplatz weiter beräumt.

Gegen 16 Uhr war das Übungsziel erreicht und die Übung wurde beendet. Es ging zurück in die Unterkunft, wo als erstes die Einsatzbereitschaft wiederhergestellt wurde. Zum Abschluss des Tages wurde die Übung nachbesprochen. Dabei wurden viele positive Punkte berichtet. Allerdings gab es auch an der einen oder anderen Stelle Kritik bzw. Schwachstellen wurden festgestellt. Der Zugführer Kjell Heinze fasste zusammen: „Die Übung hat uns gezeigt, dass wir an vielen Stellen einen guten Ausbildungsstand haben. Und dennoch haben wir viel gelernt und einige Punkte festgestellt, an denen wir in Zukunft arbeiten müssen, um noch besser zu werden. Ein besonderer Dank gilt denen, die die Übung vorbereitet haben. Die Mühen haben sich gelohnt.“

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