Samstag, 8:00 Uhr: Für die Helfer des Technischen Hilfswerks Ratingen beginnt ein ganz gewöhnlicher Ausbildungsdienst – so scheint es. Noch ahnt niemand, dass Kameraden der schweren Bergung um Gruppenführer Marcus Gerlach letzte Vorbereitungen für die bevorstehende Einsatzübung auf einem stillgelegten Teil eines Industriegeländes treffen: Zugänge werden versperrt, Leitungen kurzgeschlossen und Brandsätze vorbereitet. Unter realitätsnahen Bedingungen sollen sich die Einheiten beweisen – und vorbereitet sein für den Ernstfall.
Das gemeinsame Frühstück ist vorbei, die Einheiten beginnen mit der Ausbildung. Nur Ortsbeauftragter Gerhard Gärtner steht schon unter Spannung, sein Stellvertreter Till Dobrinski berichtet ständig vom Stand der Vorbereitungen vor Ort.
Kurz nach 10:00 Uhr, die Kulisse steht. Ein PWK blockiert den einzigen Zugang zum dunklen Kellergebäude, keine Elektrizität, kein Licht. Dreizehn Vermisste gehen in Stellung, sie gilt es aus dem Gebäude zu retten.
Alarmierung. Die Einheiten rücken aus. Kurz vor 11 Uhr trifft der Zugtrupp als erstes vor Ort ein und macht sich ein erstes Bild: Qualmende Brandsätze erschweren die Bestandsaufnahme. Zugführer Ralf Wupper weist die Einheitsführer der 1. Bergung, der Fachgruppen Räumen, technische/biologische Ortung und Trinkwasserversorgung in die Situation ein.
In mehreren Trupps teilen sich die Helfer im Gebäudekomplex auf. Eingespielte Teams, ausgerüstet mit teils mehr, teils weniger bekannter Ausrüstung, mit der jeder von Ihnen in der Grundausbildung den Umgang gelernt hat. Teamwork ist angesagt.
Die ersten Vermissten werden geortet, das Gespräch gesucht. Noch ist der direkte Weg versperrt, noch brennt nur das Licht der Handstrahler. Während ein Helfer den Kontakt zu den Vermissten aufrecht erhält, erstattet ein weiterer Bericht an den Einheitsführer, weitere schaffen Beleuchtung und schweres Gerät heran.
Die Rettung der Vermissten beginnt. Nur schwerlich können Zugänge geschaffen werden, die Kameraden haben gute Vorarbeit geleistet.
Erstversorgung. Verschiedene Verletzungen werden simuliert, jede bedarf einer speziellen Methode des Abtransports. Gegen Nachmittag sind alle Vermissten versorgt und in Sicherheit. Die Einsatzübung und ein nicht ganz gewöhnlicher Ausbildungsdienst gehen zu Ende.