Direkt nach Ankunft an der Einsatzstelle bot sich den Ratinger Einsatzkräften die folgende Lage: Das leer stehende dreigeschossige Gebäude war eingestürzt, jedoch das zugehörige Treppenhaus war stehen geblieben und akut einsturzgefährdet. Bei einem unkontrollierten zusammenbrechen des verbliebenen Gebäudeteils drohte eine Beschädigung der angrenzenden Gebäude. Ein Nachbargebäude wies Risse auf, da der entstandene Trümmerkegel direkt an das Haus angrenzte. Die ersten eingetroffenen Einheiten von Feuerwehr und THW waren dabei sicherzustellen, dass sich unter den Trümmern keine Verschütteten befanden. Dazu war die Fachgruppe Ortung des THW Wuppertal mit ihren Rettungshunden zur Personensuche eingesetzt. Das Ergebnis der Suche ergab, dass keine Personen unter den Trümmern waren. Zur Überwachung der Risse im Nachbargebäude waren durch einen Baufachberatertrupp des THW Witten Rissmonitore angebracht worden. Diese können Bewegungen im Gebäude anzeigen.
Aufgabe der Ratinger Baufachberaterin war, neben der regelmäßigen Kontrolle der Rissmonitore, die Beratung der Einsatzleitung über mögliche Maßnahmen zur Beseitigung der vom Treppenhaus ausgehenden Gefährdung. In einer Lagebesprechung wurde durch die Einsatzleitung die Entscheidung getroffen das Treppenhaus niederzulegen. Dazu sollte dieses mit einem Stahlseil und einem Greifzug in die entsprechende Richtung zu Fall gebracht werden.
Nachdem die vor Ort befindlichen Einsatzkräfte des THW die notwendigen Vorbereitungen getroffen hatten, zeigte sich, dass die Kraft von einem Greifzug nicht ausreichend war. Es wurde also ein weiterer Greifzug angebracht und das Treppenhaus konnte gegen 22.35 Uhr wie geplant niedergelegt werden. Eine darauf folgende Überprüfung der Rissmonitore im Nachbarhaus ergab, dass keine weiteren Bewegungen festzustellen waren.
Eine abschließende Lagebesprechung ergab keine weiteren Einsatzoptionen für die Ratinger Einsatzkräfte. Diese traten die Heimfahrt an und beendeten um 00.30 Uhr den Einsatz mit der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft.
Wie immer gilt allen beteiligten Einsatzkräften der Dank für die professionelle und reibungslose Zusammenarbeit.